GutHolz 1966 stellt einen Europameister

von Markus Berger | 20.05.2014 | GutHolz 1966

Am 16. und 17. Mai 2014 fand im österreichischen Hard für Breitensportkegler die 1. Europameisterschaft der Tandem-Wettbewerbe statt. Für den Landesverband Bayern war Markus Berger von Gut Holz 66 Lauf startberechtigt. Mit einer Goldmedaille im Männer-Tandem übertraf er alle Erwartungen und erzielte damit einen seiner bisher größten Kegelerfolge.

Mit der Tandem-Europameisterschaft rief die Europäische Breitensport-Freizeitkegel Union EBFU einen neuen Wettbewerb auf internationaler Ebene ins Leben. Damit einigten sich die Verantwortlichen der Vereinigung auf eine Alternative zu dem 2012 zuletzt ausgetragenen Europa-Pokal. Hier konnten noch alle interessierten Mitgliedsvereine teilnehmen, doch war die Beteiligung sehr von Austragungsort abhängig und lokal bestimmt. So nahmen vor zwei Jahren in Oggersheim fast nur Vertreter aus deutschen Landesverbänden teil. Mit dem neuen Austragungsmodus wollte man zudem internationalen Spielsystemen gerecht werden. Vor allem in Österreich ist das Tandem-Spiel sehr beliebt und gehört auch bei den dortigen Staatsmeisterschaften zum festen Programm. Zwei Partner spielen hier gemeinsam 4 Durchgänge zu je 50 Wurf im kombinierten Spiel (25 Wurf in die Vollen, 25 Wurf Abräumen), wobei sich die beiden Wurf für Wurf abwechseln. Konzentration und mentale Fitness sind hier besonders gefordert.

Die Ausrichter vom Vorarlberger Breitensport-Freizeit Kegelverband VBFKV konnten in Hard am Bodensee insgesamt Keglerinnen und Kegler von 12 Landesverbänden aus 4 Nationen begrüßen. Deutschland war mit Baden, Bayern, Rheinland-Pfalz, Südbaden und Thüringen vertreten. Für Österreich gingen Kärnten, Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg an den Start. Südtirol (Italien) und Elsass (Frankreich) komplettierten das internationale Aufgebot. Jeder Landesverband durfte in den drei Disziplinen Frauen, Männern und Mixed jeweils zwei Tandems entsenden, so dass pro Disziplin insgesamt 24 Tandems um die Titel wetteiferten. Bayern benannte hier bei der VBFK-Delegiertenversammlung im Frühjahr offiziell insgesamt 14 Spielerinnen und Spieler, die mit ihren Leistungen im Vorjahr die auferlegten Qualifikationsnormen erfüllten und damit zur Teilnahme berechtigt waren.

Markus Berger konnte sich für seinen Start im Männertandem mit 18 überregionalen Einsätzen und einem Gesamtschnitt von 450 Kegeln im abgelaufenen Sportjahr 2013 in der bayerische Schnittliste empfehlen. Ebenfalls nominiert war sein Clubkamerad Jens Gießwein, der seinen Start bei der Europameisterschaft jedoch aus familiären Gründen absagte. Entgegen der ursprünglichen Planungen mit dem Männertandem Berger/Gießwein musste für Berger ein neuer Spielpartner gefunden werden. Mit Markus Haberkorn vom SKC Glück Auf Waldsassen fiel die Wahl des Sportgremiums auf einen erfahrenen und bewährten VBFK-Auswahlspieler, der erst im Frühjahr auf Grund seiner Leistungen zum „Kegler des Jahres 2013“ gekürt wurde.

Als das erste der beiden bayerischen Männertandems ging das Duo in der dritten Startreihe auf die Bahnen. Zielvorgabe war es, die 900-er-Marke zu überspielen und sich an die Spitze zu setzen. Dies gelang mit vier konstanten Durchgängen von 227, 235, 235 und 236 Kegeln und einer Gesamtleistung von 933 Kegeln auf den nicht einfach zu bespielenden Bahnen mehr als eindrucksvoll. Landeschef Roland Schiffner, zugleich Betreuer während des Spiels, fand hierfür nur lobende Worte: „Das war Kegelsport vom Feinsten! Das ist kaum noch zu überbieten. Ich drücke den beiden die Daumen!“ Tatsächlich konnte Berger/Haberkorn vorerst kein weiteres Tandem das Wasser reichen. Erst in der letzten Startreihe gab es mit dem zweiten bayerischen Männertandem Achim Setter/Helmut Kazmierczak und einem weiteren Paar aus Kärnten ernsthafte Konkurrenz. Beide Teams lieferten sich bis zum Ende ein Nerven zerreißendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel, konnten aber den entscheidenden Schritt nicht mehr gehen. Die Goldmedaille ging somit klar an Berger/Haberkorn, die ihren Erfolg kaum fassen konnten. Setter/Kazmierczak trennte mit 917 Kegeln unglücklich nur ein Zähler von den Zweitplatzierten aus Kärnten.

Weiteres Edelmetall blieb dem bayerischen Landesverband jedoch verwehrt. Andrea Hermansdorfer/Regina Fuchs (870) belegten bei den Frauentandems den fünften Rang, ihre Mitstreiterinnen Kathrin Kiermaier/Silke Schäfer (863) reihten sich dahinter auf dem sechsten Platz ein. Den Titel holte sich hier ein Paar aus der Steiermark mit 893 Kegeln. Bei den Mixed-Tandems fanden sich Andrea Hermansdorfer/Siegfried Kiermaier (867) auf dem 8. Platz, direkt gefolgt von Silke Schäfer/Heinrich Stiglmeier (864). Auch hier gewann ein Paar aus der Steiermark mit 906 Kegeln den Titel.

Stolz nahmen die Sieger bei der Siegerehrung ihre Medaillen, Urkunden und Auszeichnungen aus der Hand des EBFU-Präsidenten Leopold Sitz in Empfang. Bei den Klängen ihrer Nationalhymne waren nicht nur die Gewinner sichtlich gerührt. Auch den Gästen jagte der feierliche Moment eine Gänsehaut über den Rücken.

Endstand Männer-Tandems:

1. Berger Markus/Haberkorn Markus (Bayern): 933 Kegel
2. Maier Wolfgang/Neuhold Wolfgang (Kärnten): 918
3. Setter Achim/Kazmierczak Helmut (Bayern): 917
4. Dietrich Daniel/Schenk Christian (Rheinland-Pfalz): 901
5. Martin Yannik/Hugele Yann (Elsass): 898

Endstand Frauen-Tandems:

1. Düregger Petra/Premm Jutta (Steiermark): 893 Kegel
2. Megner Heidi/Ammon Petra (Baden): 891
3. Bearzi Stefani/Schoitz Ingrid (Kärnten): 881
4. Schatzmann Doris/Mayr Ernestine (Vorarlberg):871
5. Hermansdorfer Andrea/Fuchs Regina (Bayern): 870

Endstand Mixed-Tandems:

1. Düregger Petra/Kronthaler Manfred (Steiermark): 906 Kegel
2. Sitz Veronika/Legen Josef (Vorarlberg): 898
3. Premm Jutta/Magritzer Johann (Steiermark): 881
4. Laub Rita/Laub Edgar (Baden):876
5. Koppler Brigitta/Eppenschwandtner Josef (Oberösterreich): 874

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