En Garde! Die Fechter stellen sich neu auf

András Szabó, rechts, weiht die jugendlichen TSV-Fechter in die Geheimnisse des Sports ein. Szabó war ungarischer Juniorenmeister im Säbelfechten, hat eine Ausbildung zum Diplom-Fechtmeister abolviert, übernahm 1981 das Training der ungarischen Junioren-Säbelnationalmannschaft, war ab 1984 Trainer des Nationalteams von Griechenland und von 1997 bis 2001 Betreuer der Damen-Säbelnationalmannschaft Ungarns. Seit 2001 ist er in Fürth tätig.

von Anton Hensel | 25.01.2012 | Fechten

Die Fechter gehen optimistisch ins neue Jahr: Das Training geht weiter, die Trainerin Heike Matthis hat in der Studentin Anna Flügge eine gute Sportassistentin gefunden und seit November fahren sechs junge Fechter einmal in der Woche zum Leistungsstützpunkt nach Fürth. Dort werden sie von Diplomfechtmeister András Szabó zu Sportassistenten ausgebildet. Der Ungar hat schon die Nationalmannschaft seines Heimatlandes trainiert, jetzt profitieren die Laufer Fechter von seinem Können. Dass er sich einmal in der Woche für sie Zeit nimmt, haben wir den guten Kontakten zum Fechtclub Fürth und der Solidarität von Fechtern untereinander  zu verdanken.

Im September gab es in unserer Fechtabteilung heftige Turbulenzen: Michael Schack hatte sein Amt als Abteilungsleiter niedergelegt und auch als Co-Trainer aufgehört; Hintergrund waren Unzufriedenheit mit der Organisation des Trainings und Konflikte zwischen den Trainern. Einmal wurde das Training sogar abgesagt und viele Fechter dachten schon, dass sich die Abteilung auflösen würde. Aber wir haben die Hürden genommen. Heike Matthis hat sich bereit erklärt, weiterhin unsere Trainerin zu sein, in einer Abteilungsversammlung haben wir die Aufgaben neu verteilt und viele Eltern der Fechtkinder haben ihre Hilfe angeboten. Die frühere Kassiererin Birgit Freiß wurde als Abteilungsleiterin gewählt und Wolfgang Dietze hat das Amt des Kassierers übernommen.

Wir haben etwa 25 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig zum Fechten kommen, eine Herausforderung für die Trainerin Heike Matthis und ihre Assistentin Anna Flügge. Wir haben nach einem/einer zweiten Übungsleiter/in gesucht, aber für Florettfechten ist so einfach niemand für Lauf zu finden. Die rettende Idee: Wir nutzen unsere eigenen Ressourcen und bilden die Jugend weiter. Sechs Jugendliche sind bereit, sich zu engagieren und nicht nur selbst zu fechten, sondern auch im Training zu helfen.  Es ist eine Freude, ihnen  bei ihrer Ausbildung im Leistungszentrum in Fürth zuzuschauen: Alba (15), Ann Katrin (15), Frederick (16), Georg (14), Jonas (13) und  Max (15) sehen und üben  ihren Sport jetzt noch einmal  aus einer anderen Perspektive. Aufwärmen, Dehnübungen, Koordination, Gefechtsstellungen, das alles lernen sie in kleinste Bewegungen zu zerlegen, sie zu benennen und vor allem: Das vor einer Gruppe so zu zeigen, dass es alle verstehen und nachahmen können.

Sechs Jugendliche und ein Trainer in einer großen Halle, man hört nur das leise Geräusch der Turnschuhe auf dem Hallenboden. Koordinationsübung: Ann Katrin hebt und senkt die Arme, streckt sie nach links, nach rechts, vor und zurück, die anderen machen es ihr spiegelverkehrt nach. Drei Mal waren sie schon bei András Szabó, sie mussten dabei auch viel Theorie lernen, heute ist jeder einmal dran, in die Rolle des Trainers zu schlüpfen. Jonas soll die Fechtstellung zeigen, stellt sich korrekt hin:. „Also, das ist die Grundstellung!  - Äh, soll ich erklären wie weit jetzt?“ Andràs Szabó: „Ja klar, eineinhalb bis zwei Füße breit, leicht grätschen, linke Ferse nach oben, rechte Fußspitze nach oben!“ Frederick zeigt den Ausfallschritt. Womit beginnt er, wie bewegt er den Fuß, das Bein? Wann erklärt er das? Wie lange müssen seine Fechtschüler im Ausfallschritt bleiben? „Und etzert macht ihr bitte“ –„Nein, Du sagst nicht bittä, du gibst klare Anweisungen! Du darfst die Anfänger nicht so lange im Ausfallschritt stehen lassen, die fallen Dir sonst um!“  Alle sollen darauf achten, dass sie permanent Blickkontakt mit ihrer Gruppe halten.

Vom Aufwärmtraining zu Beginn  bis zu Angriff und Riposte bei den Gefechten, der Trainer lässt die Jugendlichen machen, beobachtet  auch kleinste Details und korrigiert sie. Wie plant man das Gefecht? Was ist eine einfache Aktion, was eine zusammengesetzte? Alle sind mehr als zwei Stunden hoch konzentriert und bekommen zum Schluss des Trainings ein dickes Lob von András Szabó: "Ihr macht das sehr gut und habt von all dem, was ich euch erklärt habe, gar nicht so viel vergessen!"

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