Interview mit Aufstiegs-Trainer Kreller

Stephan Kreller stellte sich den Fragen von Christian Knell

von Christian Knell | 18.05.2014 | Fussball

Bevor wir mit dem Interview loslegen zunächst einmal einen herzlichen Glückwunsch zum geglückten Aufstieg in die Kreisklasse lieber Stephan. Seit dem 1:0-Sieg vergangene Woche gegen die JFG Klumpertal stand die Sensation nun fest, da fragt man sich natürlich wie es heute im eher unwichtigen Spiel gegen die JFG Auerbacher Land lief?
Danke für die Glückwünsche. Ich muss aber eine Kleinigkeit hinzufügen, denn unser Aufstieg steht nicht schon seit dem Klumpertal-Spiel fest. Danach hätte uns theoretisch noch der SV Neuhaus abfangen können. Diese haben in ihrem Nachholspiel jedoch eine deutliche 6:1-Klatsche hinnehmen müssen. Wir sind jetzt natürlich sehr glücklich darüber, dass wir diese riesige Sensation geschafft haben und freuen uns jetzt schon auf die nächste Saison. Im heutigen Spiel gegen die JFG Auerbacher Land haben sich die Jungs – zugegebenermaßen ein wenig überraschend - weiterhin von ihrer besten Seite gezeigt und verdient mit 4:1 gewonnen.

Du sprichst von einer riesigen Sensation. Was hattet ihr euch vor der Saison ausgerechnet und wieso ist dieser Aufstieg für dich so eine große Überraschung?
Man muss ja sagen, dass wir diese Mannschaft vor der Saison komplett neu zusammengebaut haben. Dadurch hatten wir eigentlich einige Probleme erwartet. So eine Mannschaft muss sich ja auch erst finden und im Amateurbereich hat man mit gerade einmal knapp 20 Spielen pro Jahr nun ja auch nicht wahnsinnig viele Möglichkeiten dafür. Wir hatten also eher das Ziel gesichertes Mittelfeld ausgegeben und sind ja auch nur über den Umweg Entscheidungsspiel (3:1-Sieg und 0:1-Niederlage gegen die JFG Oberes Pegnitztal, Anm.d.Red.) in die Aufstiegsrunde eingezogen. Da wir uns im Winter auch nicht verstärkt haben, rechneten wir mit einer schwierigen Runde. Dass die Jungs dann bis zum jetzigen Zeitpunkt nur gegen den Tabellenführer FC Hersbruck Punkte lassen mussten ist einfach nur grandios und eine unfassbare Entwicklung.

Für dich konnte deine Trainertätigkeit beim TSV Lauf eigentlich nicht besser begingen. Direkt im ersten Jahr der Aufstieg. Wieso bist du nun eigentlich als Trainer aktiv geworden? Und wo siehst du deinen Anteil am Aufstieg?
Ja der Anfang ist natürlich perfekt gelaufen. Zum Trainersein wurde ich beinahe gezwungen. Nach zahlreichen Problemen mit den Knien hat der Körper einfach nicht mehr mitgemacht. Der Schritt vom aktiven Spieler zum Trainer war für mich dann aber selbstverständlich, da ich schon lange Zeit mit diesen Gedanken gespielt habe. Ich hatte dann die Möglichkeit in der E2-Jugend zu arbeiten oder am Neuaufbau der C-Jugend mitzuwirken. Und diese reizvolle Aufgabe konnte ich mir dann einfach nicht entgehen lassen. Über meinen Anteil am Aufstieg sollen andere Urteilen, ich war ja auch nicht allein zuständig, sondern wurde von Roland Enhuber, dem ich an dieser Stelle auch noch einmal recht herzlich danken möchte, langsam an die Trainer-Tätigkeit herangeführt und bin nun größtenteils selbst für alles verantwortlich. Wenn ich in Zukunft Zeit finde, werde ich diese Fähigkeiten mittels Fortbildungen beim Bayrischen-Fussball-Verband sicherlich weiterausbauen. Ich versuche einfach meine Erfahrung aus meiner damaligen Bezirksliga-Zeit an die Jungs weiterzugeben.

Wie erklärt man sich selbst eine solche Entwicklung in nur einem halben Jahr?
Wir haben in der Winterpause viel im taktischen Bereich gearbeitet und uns frühzeitig am System der Herrenmannschaften orientiert, was sich im derzeit praktizierten 4-1-4-1 niederschlägt. Die Probleme zu Beginn sind eigentlich nur schwer zu erklären. Ich denke speziell die Umstellung aufs Großfeld - in der D-Jugend spielt man ja mittlerweile nur noch auf ein verkleinertes Großfeld – hat der jungen Truppe schwer zu schaffen gemacht. Aber das Problem haben ja eigentlich alle Mannschaften. Ich denke, dass wir einfach ein starkes Kollektiv sind, indem jeder Spieler für den anderen arbeitet. Speziell bei meinem Saison-Highlight, dem 1:0-Hinspiel-Sieg gegen die JFG Auerbacher Land bei dem wir 90 Minuten erbarmungslos kämpften und kurz vor Schluss mit dem wichtigen Tor belohnt wurden, hat sich diese Einstellung gezeigt. Ich hoffe die Jungs bleiben so engagiert und behalten dieses Miteinander.

Werfen wir zum Abschluss noch einen kurzen Blick in die neue Saison. Welche Ziele steckt sich das Trainerteam für die Saison 2014/2015? Wird es Veränderungen in der Mannschaft geben?
Naja nach einem Aufstieg wäre es beinahe vermessen von irgendetwas anderem wie dem Klassenerhalt zu sprechen. Ich erhoffe mir aber keine Saison, in der wir permanent gegen den Abstieg spielen, sondern uns bereits frühzeitig im gesicherten Mittelfeld befinden. Die Mannschaft bleibt schließlich bis auf zwei Ausnahmen – Dominik Wozniak und Patrick Peschke rücken in die A-Jugend auf - vollständig zusammen und wird mit der nachrückenden D-Jugend verstärkt, die auch zahlreiche richtig gute Fussballer in ihren Reihen hat. Dadurch werden wir auch in der Lage sein zwei Mannschaften in der C-Jugend zu stellen und uns so vor allem in der Trainingsarbeit noch weiter verbessern.

Du erhoffst dir eine ruhige Saison. Heißt du zeichnest dich auch in der kommenden Saison für die C-Jugend verantwortlich?
Unbedingt! Mir macht die Arbeit mit den Jungs richtig Spaß und ich bin richtig heiß drauf diese Leistung in der nächsten Saison noch einmal zu bestätigen. Mit der D-Jugend kommt ja auch der bisherige D-Jugend-Trainer Daniel Volkmann mit nach oben, wodurch das Niveau an der Seitenlinie sicherlich nicht schlechter werden wird. Ich freu mich drauf!

Vielen Dank Stephan für die offenen Worte und wir alle hoffen, dass du eine ruhige Saison vor dir haben wirst!

Das Interview führte Christian Knell

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