Georg Lage erhält die Goldene Bürgermedaille: Sein Leben für den TSV Lauf

Andreas Kirchmayer / Stadt Lauf

von Sophie Urbansky (Pegnitz Zeitung) | 08.05.2023 | Hauptverein

Viel Mut, große Umsicht, stets selbstlos – und dabei nie im Vordergrund. Ein Pionier für zwei Laufer Feste, mehrere Sportabteilungen und die Jugendarbeit. Georg Lage: ein Allrounder im Ehrenamt.

Ein Oldie läuft im Radio beim Besuch von Georg Lage. Der Rentner sitzt an seinem Küchentisch, eine Lesebrille auf der Nase und blättert in der 27. Ausgabe der Vereinszeitung des TSV Lauf. Das Heft ist aus dem Jahr 2017. Das Jahr, in dem Georg Lage „Danke“ sagt, sein Ehrenamt niederlegt und sich aus dem aktiven Dienst bei dem Sportverein zurückzieht. Der TSV Lauf ohne Georg Lage – geht das überhaupt? „Natürlich geht das“, davon ist Lage überzeugt. „Mit Hannelore Hensel habe ich eine großartige Nachfolgerin.“

Für viele Laufer ist der Name Lage aber weiter untrennbar mit dem TSV verbunden. Über 60 Jahre hinweg schrieb Georg Lage in verschiedenen Ämtern und Funktionen des Vereins Geschichte. 43 Jahre war der 77-Jährige in der Vorstandschaft, 23 Jahre davon an der Spitze des Vereins. Jetzt ist er Ehrenvorsitzender und obendrauf kommt nun die Goldene Bürgermedaille der Stadt Lauf – eine Auszeichnung seiner Heimatstadt, die nicht viele Laufer Bürger haben.

Von der Musik zum Sport

Von der kleinen Trommel bis zum ersten Vorstand: Georg Lage kam 1961 zum TSV Lauf, und das nicht über den Sport, sondern über die Musik. Im Spielmannszug des Vereins spielte er die kleine Trommel – am Ende war er 29 Jahre lang Leiter der Musikabteilung. Es dauerte nicht lange, bis er anfing, den Verein voranzutreiben. 1964 gründete er eine Tischtennisabteilung. „Wir vom Spielmannszug haben immer in der Turnhalle Tischtennis gespielt. Irgendwann kam der Vorstand und meinte, wenn wir weitermachen wollen, sollen wir eine Abteilung gründen.“

Gesagt, getan – und es folgten noch eine Tennisabteilung und das Traineramt bei der Feldhockey-Mannschaft. Unter seiner Ära wurde aus dem TSV ein Verein mit moderner Infrastruktur.

Aber nicht nur sportlich kümmerte sich Lage um das Vorankommen seines Vereins. Mehrmals war er hauptverantwortlich für das Laufer Altstadtfest und lockte Gäste von überall her in die Kreisstadt. Und das war nicht das einzige Fest: Im Jahr 1977 gelang es auch auf sein Betreiben hin, die in Vergessenheit geratene Hämmernkirchweih und im Jahr 1987 den „Rußigen Aidt“ wieder aufleben zu lassen.

Seit 1982 ist der 77-Jährige aktiv im Kreisjungenring. Auch hier dachte er immer zuerst an den Verein. „Die Idee war, eine Woche in der Ferienzeit jeden Tag ein vom Verein organisiertes Programm zu bieten“, erinnert sich Lage. Seit mehr als vier Jahrzehnten gab es daraufhin kein Laufer Ferienprogramm ohne sein Mitwirken. Alles Zufälle? Wenn man nach dem bescheidenen 77-Jährigen geht, ja. „Das hat sich damals alles so ergeben“, sagt der Rentner.

Herz schlägt für den TSV Lauf

Über all das redet Georg Lage nicht gerne. Immer wieder hebt er andere Akteure aus der Zeit im Verein hervor, betont die Taten seiner Weggefährten und stellt sein Licht unter den Scheffel. Über die Zeit hat er schon mehrere Ehrungen und Urkunden erhalten, aber daran hängt sein Herz nicht. Das schlage für den ganzen Verein, egal welche Abteilung, egal welcher Posten.

Traurig darüber, nicht mehr mitzumischen, ist der Senior nicht. „Wenn man aufgehört hat, hält man sich raus.“ Aber selbstverständlich stehe er immer mit einem Rat zur Verfügung. Und wer jetzt denkt, Georg Lage sei nicht mehr regelmäßig beim TSV anzutreffen, der täuscht sich: Jeden Mittwoch trifft er sich noch mit seinen Weggefährten zum Karteln auf dem Sportgelände.

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