1945 - 1959: Die schwierige Nachkriegszeit

Gleich nach Beendigung des 2.Weltkrieges schlossen sich die Mitglieder des Turnvereins 1877 Lauf, des Turn- und Sportvereins Lauf und die ehemaligen Mitglieder des Turnerbundes „Jahn“ zum „Allgemeinen Sportverein Lauf“ zusammen. Man war der Meinung, dass die gemachten Erfahrungen und Lehren aus der erlebten Gewaltherrschaft des Dritten Reiches ausreichend seien um in Lauf einen einzigen starken Sportverein zu betreiben, in dem alle Sportler der Stadt ohne Vorbehalte und gemeinsam unter einem Dach zusammenleben können. Jedoch der „Allgemeine Sportverein Lauf“ hielt nur bis ins Jahr 1948. Formal und endgültig aufgelöst wurde er am 9. April 1949.

In sportlicher Hinsicht und in der Vereinsentwicklung ging es rasant bergauf. Die Turnhalle am Hämmernplatz war voll ausgelastet. Der Sportplatz an der Röthenbacher Straße wurde regelrecht „überrollt“. Über 500 Vereinsangehörige betätigten sich in den Abteilungen Turnen, Fußball, Handball, Faustball, Leichtathletik und Schwerathletik, dazu kamen noch Schwimmer und Wintersportler. Die Fußballmannschaft bestand aus 3 Voll-, 2 Jugend-, 1 Schüler und einer Altherrenmannschaft. Die Schwerathleten freuten sich über die großzügige Spende einer neuen Ringmatte von einem Laufer Geschäftsmann. In der Halle am Hämmernplatz mussten Umkleideräume und Toiletten erbaut werden. Am Sportgelände wurde eine Baracke als Vereinsheim errichtet, ein Anschluss an das städtische Stromnetz erstellt, eine Waschanlage und Umkleideräume geschaffen, ja sogar ein Telefonanschluss wurde verlegt.

Michael Wölfel, der schon von 1931 bis zum Verbot im Jahr 1933 als TSV-Vorstand tätig war, machte es zu seiner letzten Lebensaufgabe die unrechtmäßige Enteignung des TSV rückgängig zu machen und das verlorene Vereinsvermögen wieder auf der Basis legaler und einwandfreier Grundlagen dem Verein zu sichern. „Aus meiner Hand wurde 1933 das Vermögen des Vereins genommen, es soll meine Aufgabe sein, nicht eher zu ruhen und zu rasten bis das einstige Vermögen des Turn- und Sportvereins wieder in meine Hände zurückgegeben ist.“ Mit diesen Worten schloss Michael Wölfel die (Wieder-) Gründungsversammlung am 15.Oktober 1948, in welcher sich 83 ehemalige Funktionäre und Mitglieder des TSV Lauf entschieden, den Verein neu zu beleben. Als der endgültige Spruch der Wiedergutmachungskammer im Dezember 1951 zugunsten des TSV fiel, war Michael Wölfel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr imstande, die Früchte seiner Arbeit zu ernten und verstarb kurz darauf. Weitere 11 lange Jahre führte sein Nachfolger, Hans Gumann, die Wiedergutmachungsverhandlungen mit Gerichten, Ämtern und Institutionen.

In sportlicher Hinsicht und in der Vereinsentwicklung ging es rasant bergauf. Die Turnhalle am Hämmernplatz war voll ausgelastet. Der Sportplatz an der Röthenbacher Straße wurde regelrecht „überrollt“. Über 500 Vereinsangehörige betätigten sich in den Abteilungen Turnen, Fußball, Handball, Faustball, Leichtathletik und Schwerathletik, dazu kamen noch Schwimmer und Wintersportler. Die Fußballmannschaft bestand aus 3 Voll-, 2 Jugend-, 1 Schüler und einer Altherrenmannschaft. Die Schwerathleten freuten sich über die großzügige Spende einer neuen Ringmatte von einem Laufer Geschäftsmann. In der Halle am Hämmernplatz mussten Umkleideräume und Toiletten erbaut werden. Am Sportgelände wurde eine Baracke als Vereinsheim errichtet, ein Anschluss an das städtische Stromnetz erstellt, eine Waschanlage und Umkleideräume geschaffen, ja sogar ein Telefonanschluss wurde verlegt.

Aus Anlass des 50-jährigen Vereinsjubiläums feierte man im Jahr 1952 gleich durchgängig eine ganze Woche lang. Höhepunkt der Festwoche war der Zug der aktiven Sportler von der Glockengießerstraße über den Marktplatz zur Sportanlage, wo 3000 Besucher die Sportler erwarteten und eine grandiose Präsentation aller Sparten vorgeführt bekamen, unter anderem auch Massenfreiübungen der Turner und Staffelrennen. Bereits um 8:00 Uhr morgens hatten die Turnerwettkämpfe begonnen.

Im gleichen Jahr erreichten die Fussballer das Endspiel um den Bayernpokal in Gersthofen, das aber verloren ging. Mit großem Weitblick und viel Geschick plante Hans Gumann die Umgestaltung der Sportanlagen. Der Bau eines neuen Vereinsheimes war sogar von der Stadt genehmigt. Der Turngarten in der Hämmern sollte im Winter als Eislaufplatz genutzt werden. Jedoch von all diesen Planspielen konnte nichts verwirklicht werden. Es war der Wurm drin. Die Mitglieder fingen an sich zu zerstreiten. Immer wieder musste der Vorsitzende darauf hinweisen, dass es vordringliche Aufgabe des Vereins ist, intakte Sportstätten für die aktiven Sportler bereitzustellen und dass der TSV ein reiner Amateurverein ist und bleiben wird.

Im Januar 1957 gründete der 1.Vorsitzende, Hans Gumann, die neue Abteilung „Spielmannszug“. Gegen große vereinsinterne Widerstände und Vorbehalte, aber dank der unnachgiebigen und selbstlosen Haltung von Herbert Bogunewski gelang es, im reinen Sportverein einen Fanfarenzug mit 23 Spielleuten auf die Beine zu stellen. Herbert Bogunewski übernahm die Stabführung und steuerte die zur Beschaffung von Fanfaren, Marschtrommeln, Becken und einer Lyra notwendigen Geldmittel als zinsloses, teilweise verlorenes Darlehen bei. Die meisten Spielleute hatten keine Notenkenntnisse. Es wurde nur nach dem Gehör gespielt. Der Spielmannszug organisierte sich im Landesverband der Turnerspielleute Bayern. Dies war auch der Grund dafür, dass die Musikergruppe über zwei Jahrzehnte gänzlich in weiß gekleidet in der Turneruniform auftrat.

Derweil eskalierte die Situation im Gesamtverein. Von allen Seiten hagelte es Kritik an der Vereinsführung. Mitglieder, die unzählige Arbeitsstunden freiwillig und unentgeltlich geleistet hatten, wurden beleidigt und zogen sich zurück. Die Gruppe der Stänkerer fand immer mehr Anhänger ohne selbst in irgendeiner Weise konstruktiv für das Wohl des Sportvereins tätig zu werden oder einen Finger zu rühren oder gar Ämter zu übernehmen. Deswegen trat der äußerst fleißige und rührige Hans Gumann als Vorstand zurück und forderte zuletzt und nachdrücklich Disziplin und taktvollen Umgang untereinander von allen Mitgliedern ein. Es war zwecklos, der sportliche Abwärtstrend war in die Gänge gekommen und nicht mehr zu stoppen.

Manche Abteilungen bestanden nur noch auf dem Papier. Die Handballer traten 1960 geschlossen aus. Die Leichtathleten gingen. Übrig blieben die Fußballer, die Faustballspieler und der Spielmannszug in einem noch weitgehend geordneten Spiel- bzw. Sportbetrieb. Der rasante Aufschwung im Wirtschaftswunderland, das starke Aufkommen des neuen Mediums „Fernsehen“, die hohe Zeit des Rock’n Roll und das großartige Gefühl der wiedergewonnenen Meinungsfreiheit, es war modern „dagegen zu sein“, schien voll auf den TSV durchzuschlagen. Georg Stiegler übernahm das Amt des 1. Vorstandes für die kommenden drei Jahre und stellte die Weichen neu. Er sollte in den sechziger Jahren nochmals eine zweite Amtsperiode ableisten müssen. Im Fernsehen lief der Mehrteiler „So weit die Füße tragen“ und darauf hofften die treuen TSV’ler und nahmen sich den „Geist von Spiez“, jenen unumstößlichen Zusammenhalt der Nationalmannschaft im Jahr 1954 mit der Sepp Herberger Weltmeister wurde, zum Vorbild. Damit war es aber nicht getan.

Manche Abteilungen bestanden nur noch auf dem Papier. Die Handballer traten 1960 geschlossen aus. Die Leichtathleten gingen. Übrig blieben die Fußballer, die Faustballspieler und der Spielmannszug in einem noch weitgehend geordneten Spiel- bzw. Sportbetrieb. Der rasante Aufschwung im Wirtschaftswunderland, das starke Aufkommen des neuen Mediums „Fernsehen“, die hohe Zeit des Rock’n Roll und das großartige Gefühl der wiedergewonnenen Meinungsfreiheit, es war modern „dagegen zu sein“, schien voll auf den TSV durchzuschlagen. Georg Stiegler übernahm das Amt des 1. Vorstandes für die kommenden drei Jahre und stellte die Weichen neu. Er sollte in den sechziger Jahren nochmals eine zweite Amtsperiode ableisten müssen. Im Fernsehen lief der Mehrteiler „So weit die Füße tragen“ und darauf hofften die treuen TSV’ler und nahmen sich den „Geist von Spiez“, jenen unumstößlichen Zusammenhalt der Nationalmannschaft im Jahr 1954 mit der Sepp Herberger Weltmeister wurde, zum Vorbild. Damit war es aber nicht getan.

Derweil eskalierte die Situation im Gesamtverein. Von allen Seiten hagelte es Kritik an der Vereinsführung. Mitglieder, die unzählige Arbeitsstunden freiwillig und unentgeltlich geleistet hatten, wurden beleidigt und zogen sich zurück. Die Gruppe der Stänkerer fand immer mehr Anhänger ohne selbst in irgendeiner Weise konstruktiv für das Wohl des Sportvereins tätig zu werden oder einen Finger zu rühren oder gar Ämter zu übernehmen. Deswegen trat der äußerst fleißige und rührige Hans Gumann als Vorstand zurück und forderte zuletzt und nachdrücklich Disziplin und taktvollen Umgang untereinander von allen Mitgliedern ein. Es war zwecklos, der sportliche Abwärtstrend war in die Gänge gekommen und nicht mehr zu stoppen.

Im Januar 1957 gründete der 1.Vorsitzende, Hans Gumann, die neue Abteilung „Spielmannszug“. Gegen große vereinsinterne Widerstände und Vorbehalte, aber dank der unnachgiebigen und selbstlosen Haltung von Herbert Bogunewski gelang es, im reinen Sportverein einen Fanfarenzug mit 23 Spielleuten auf die Beine zu stellen. Herbert Bogunewski übernahm die Stabführung und steuerte die zur Beschaffung von Fanfaren, Marschtrommeln, Becken und einer Lyra notwendigen Geldmittel als zinsloses, teilweise verlorenes Darlehen bei. Die meisten Spielleute hatten keine Notenkenntnisse. Es wurde nur nach dem Gehör gespielt. Der Spielmannszug organisierte sich im Landesverband der Turnerspielleute Bayern. Dies war auch der Grund dafür, dass die Musikergruppe über zwei Jahrzehnte gänzlich in weiß gekleidet in der Turneruniform auftrat.

Im gleichen Jahr erreichten die Fussballer das Endspiel um den Bayernpokal in Gersthofen, das aber verloren ging. Mit großem Weitblick und viel Geschick plante Hans Gumann die Umgestaltung der Sportanlagen. Der Bau eines neuen Vereinsheimes war sogar von der Stadt genehmigt. Der Turngarten in der Hämmern sollte im Winter als Eislaufplatz genutzt werden. Jedoch von all diesen Planspielen konnte nichts verwirklicht werden. Es war der Wurm drin. Die Mitglieder fingen an sich zu zerstreiten. Immer wieder musste der Vorsitzende darauf hinweisen, dass es vordringliche Aufgabe des Vereins ist, intakte Sportstätten für die aktiven Sportler bereitzustellen und dass der TSV ein reiner Amateurverein ist und bleiben wird.

von Anton Hensel