1902 - 1933: Als Arbeiterturnverein fing alles an

Will man den Versuch einer stichpunktartigen Rückschau auf die Anfänge des TSV Lauf wagen, muss man tief in die Annalen eintauchen und bis in das Jahr 1893 zurückblicken. In diesem Jahr wurde der erste Versuch unternommen, einen Arbeiterturnverein zu gründen. Leider scheiterte das Vorhaben an organisatorischen Zwistigkeiten zwischen dem Deutschen Arbeiterturnerbund und den Vertretern der Deutschen Turnerschaft. In den Sommermonaten des Jahres 1902 machten dann aber 8 Männer in der Gastwirtschaft Heindel in der Johannisstraße Nägel mit Köpfen und stellten die Weichen. Am 10.August 1902 fand im Gasthaus Hyronimus am Marktplatz (dem späteren „Weißen Roß“ – heute, ganz aktuell, das Bekleidungshaus Vögele) die Gründungsversammlung des Arbeiterturnvereins Lauf statt.

Aus Nürnberg konnte ein Spannreck ausgeliehen und der Turnbetrieb sofort aufgenommen werden. In kürzester Zeit etablierten sich eine ansehnliche Turnerriege und zahlenmäßig starke Schüler- und Jugend-abteilungen. Bereits zum Jahreswechsel 1905 war das Frauenturnen als eigene Abteilung aktiv. Als sehr problematisch stellte sich die ständige Suche nach geeigneten Turnlokalen und Übungsplätzen dar. Der frühere Fabrikbesitzer und Gastwirt, Georg Remp, baute in seinem Wirtschaftsgarten 1904 eine für damalige Verhältnisse geräumige Turnhalle im „Kühlen Grunde“, die von den Arbeiterturnern benutzt werden durfte.

Die Chronologie der genutzten Turnlokale und Turnplätze zeigt die bestehenden
Schwierigkeiten am Besten auf:

  • 1902: Gasthaus Hyronimus am Marktplatz
  • 1903: Mangstadel am Oberen Tor, der Scheune der Gastwirtschaft Löhr, der Scheune von Frau Büttner in der Altdorfer Straße, Sommerturnplatz auf der Bleiche
  • 1904 – 1910: „Kühlen Grunde“, Sommerturnplatz beim Schützenkeller
  • 1910 – 1914: Saal und Garten des Gewerkschaftshauses, Garten des Konsumvereins an der Luitpoldstraße
  • 1915: Saal des Kunigundenkellers
  • 1919: Gewerkschaftshaus, Sportplatz an der Wetzendorfer Straße und Turnplatz im Garten des Konsumvereins

Die Mitglieder des Arbeiterturnvereins waren natürlich gleichzeitig Mitglieder der freien Gewerkschaften und zum großen Teil auch Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei. In den gutbürgerlichen und besser situierten Kreisen kursierte daher bald der Begriff der „roten Turner von Lauf“.

Noch schlimmer, im August 1914 brach der 1. Weltkrieg aus. 33 Mitglieder  mussten in den kommenden vier Jahren ihr Leben lassen. Der Turnbetrieb ruhte in den Jahren 1916 bis 1918. Der Saal des Gewerkschaftshauses wurde als Kriegslazarett genutzt. Gleich nach Kriegsende fanden sich jedoch alte und junge Menschen zusammen und belebten das Vereinsgeschehen aufs Neue. Die Schwerathleten und die Turner waren wieder voll aktiv. Gerade die Schwerathleten erzielten in der Folgezeit im Ringen und Stemmen großartige Erfolge bis hin zu landesweiten Rekorden und Ausscheidungskämpfen. 1919 konnte eine Fußballabteilung aus der Taufe gehoben werden. Die Fussballabteilung hatte neben einer gefürchteten 1.Mannschaft gleich mehrere Schülerund Jugendmannschaften im Spielbetrieb, Ende der 20er Jahre kam noch eine Altherrenmannschaft dazu.

Neben dem Geräteturnen fanden der Schleuderballsport und das Faustballspiel auf der „Heuchlinger Heide“ und der „Schönberger Heide“ großen Anklang. Schon 4 Jahre nach der Gründung war die erste Vereinsfahne geweiht. Auf rotem Grund stehen die Geleitworte eingestickt: Frisch – Frei – Stark – Treu!“. Im Januar 1909 hatte der Arbeiterturnverein beachtliche 224 eingeschriebene Mitglieder verzeichnet. 1913 konnte eine Schwerathletikabteilung für Ringer und  Gewichtheber gegründet werden. Allerdings brachte im gleichen Jahr die katastrophale Wirtschaftskrise alle positiven Entwicklungen zum Stoppen.

Noch schlimmer, im August 1914 brach der 1. Weltkrieg aus. 33 Mitglieder  mussten in den kommenden vier Jahren ihr Leben lassen. Der Turnbetrieb ruhte in den Jahren 1916 bis 1918. Der Saal des Gewerkschaftshauses wurde als Kriegslazarett genutzt. Gleich nach Kriegsende fanden sich jedoch alte und junge Menschen zusammen und belebten das Vereinsgeschehen aufs Neue. Die Schwerathleten und die Turner waren wieder voll aktiv. Gerade die Schwerathleten erzielten in der Folgezeit im Ringen und Stemmen großartige Erfolge bis hin zu landesweiten Rekorden und Ausscheidungskämpfen. 1919 konnte eine Fußballabteilung aus der Taufe gehoben werden. Die Fussballabteilung hatte neben einer gefürchteten 1.Mannschaft gleich mehrere Schülerund Jugendmannschaften im Spielbetrieb, Ende der 20er Jahre kam noch eine Altherrenmannschaft dazu.

Und ganz entscheidend und bis heute gültig ist der Beschluss zur Namensänderung während der ersten Jahreshauptversammlung nach dem Krieg. Wegen der zunehmenden Anzahl verschiedenster Sportarten im „Arbeiterturnverein“ erfolgte die Umbenennung in „Turn und Sportverein Lauf“. Der Eintrag ins Vereinsregister fand am 19. November 1919 statt.

Kaum war dies geschafft, musste man feststellen, dass mit dem Sportplatz an der Wetzendorfer Straße doch nicht der ganz große Wurf gelungen war. Durch die Bodenverhältnisse und die Übernutzung war das Spielfeld zu einer einzigen  Sandwüste verkommen und deswegen nicht nur bei den Gastmannschaften gefürchtet. Dem erstrebten Ziel, der Volksgesundheit durch den Sport zu dienen, war angesichts der vielfach verletzten und aufgeschürften Sportler nicht mehr gerecht zu werden. Die Vereinsleitung suchte erneut nach einer geeigneten Sportfläche.

Der Waldarbeiter Dumhard und der Mühlenbesitzer Schlicht verkauften schließlich am 18. Oktober 1928 ihre aneinandergrenzenden Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 4,82 Tagwerken in der Flurgemarkung Lauf-Wetzendorf an den Turn- und Sportverein. Wiederum griffen die Sportler und Vereinsmitglieder zu Schaufeln und Pickeln, errichteten ein Spielfeld und bauten das Gelände zu einer Sportplatzanlage aus. Bezeichnenderweise gewährten neben der Stadtsparkasse Lauf auch das Brauhaus Nürnberg großzügige Darlehen, so dass gleichzeitig ein massives Vereinsheim erbaut und die gesamte Anlage eingezäunt werden konnte. Die Überlieferungen berichten von großem Stolz und unbändiger Freude aller Beteiligten über die vorherrschende Kameradschaft und die Zusammenarbeit. Am 1. Juni 1930 konnte die Sportanlage an der Röthenbacher Straße seiner Bestimmung übergeben werden, sie war die schönste und modernste im gesamten Pegnitzgrund. Der alte Sportplatz ging an die Stadt Lauf zur Errichtung eines so genannten Holzgartens.

Der Mai 1933 muss als Tiefpunkt im Vereinsgeschehen bezeichnet werden. Keulenschlagartig traf die Nachricht der nationalsozialistischenStaatsgewalt ein, dass die Vereinstätigkeit verboten und das Vereinsvermögen beschlagnahmt und enteignet ist. Hans Gumann schrieb dazu im Jahr 1950: „Nichts konnte vom Vereinsvermögen gerettet werden als die Vereinsfahne, die einige Turngenossen noch in letzter Minute in ein sicheres Gewahrsam verbringen konnten.“ Die Nationalsozialisten begründeten das Verbot, die dem Deutschen Arbeiter- Turn- und Sportbund angeschlossenen Vereine seien staats- und volksfeindliche Organisationen und deshalb aufzulösen.

Der Waldarbeiter Dumhard und der Mühlenbesitzer Schlicht verkauften schließlich am 18. Oktober 1928 ihre aneinandergrenzenden Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 4,82 Tagwerken in der Flurgemarkung Lauf-Wetzendorf an den Turn- und Sportverein. Wiederum griffen die Sportler und Vereinsmitglieder zu Schaufeln und Pickeln, errichteten ein Spielfeld und bauten das Gelände zu einer Sportplatzanlage aus. Bezeichnenderweise gewährten neben der Stadtsparkasse Lauf auch das Brauhaus Nürnberg großzügige Darlehen, so dass gleichzeitig ein massives Vereinsheim erbaut und die gesamte Anlage eingezäunt werden konnte. Die Überlieferungen berichten von großem Stolz und unbändiger Freude aller Beteiligten über die vorherrschende Kameradschaft und die Zusammenarbeit. Am 1. Juni 1930 konnte die Sportanlage an der Röthenbacher Straße seiner Bestimmung übergeben werden, sie war die schönste und modernste im gesamten Pegnitzgrund. Der alte Sportplatz ging an die Stadt Lauf zur Errichtung eines so genannten Holzgartens.

Der Mai 1933 muss als Tiefpunkt im Vereinsgeschehen bezeichnet werden. Keulenschlagartig traf die Nachricht der nationalsozialistischenStaatsgewalt ein, dass die Vereinstätigkeit verboten und das Vereinsvermögen beschlagnahmt und enteignet ist. Hans Gumann schrieb dazu im Jahr 1950: „Nichts konnte vom Vereinsvermögen gerettet werden als die Vereinsfahne, die einige Turngenossen noch in letzter Minute in ein sicheres Gewahrsam verbringen konnten.“ Die Nationalsozialisten begründeten das Verbot, die dem Deutschen Arbeiter- Turn- und Sportbund angeschlossenen Vereine seien staats- und volksfeindliche Organisationen und deshalb aufzulösen.

Gleichzeitig konnte nun die neue Abteilung der Feldhandballer ihre Spiele austragen. Vermutlich herrschte ein ständiges Gedränge auf dem völlig überlasteten Spielfeld. Schon ein Jahr später, im Jahr 1921, kam ein gänzlich neu aufgestelltes Trommler- und Pfeiferkorps dazu.

von Fritz Meier