Erwin Siebert - ein Leben für den Kegelsport

Erwin Siebert auf der diesjährigen Sportlerehrung der Stadt Lauf

von Anton Hensel | 07.12.2022 | Hauptverein

Es ist beneidenswert, wenn ein Mensch mit über 80 Jahren fit und hellwach ist und auf ein abwechslungsreiches, prall gefülltes Leben voller Sport zurückblicken kann. Erwin Sieberts Leben war und ist voll mit dem Kegelsport. Und das nicht nur bei den Keglern von Gut Holz 1923, die beim TSV Lauf e.V. organisiert sind, sondern bayernweit und deutschlandweit. Erst kürzlich wurden sein enormer Einsatz als Sportler, Trainer, Funktionär und Chronist für das Kegeln beim Ehrungsabend der Stadt Lauf als große Lebensleistung anerkannt und ausgezeichnet.

Bereits im Alter von 10 Jahren wurde der 1938 geborene Erwin Siebert als Kegeljunge auf der Scherenbahn in Lippstadt gesichtet. Schon als Jugendlicher zählte er zu den besten in Deutschland und im Westdeutschen Kegel- und Bowlingverband. Im Jahr 1958 holte er sich den Deutschen Jugendtitel, die Jahre zuvor waren es die Vizemeisterschaft und der dritte Platz. Zeitgleich gründete er im Jahr 1956 in seiner Heimatstadt den Kegelclub „Die Streber“ und war  im Kegelverein in Personalunion zuständig für die Presse- und Jugendarbeit sowie als Sportwart tätig. Von 1962 bis 1966 verlegte er seine sportlichen Tätigkeiten ins oberpfälzische Amberg auf die Asphaltbahn. Noch 1966 wechselte er zum Keglerverein Gut Holz 1923 in Nürnberg. Dieser Verein fusionierte im Jahr 1990 mit dem TSV Lauf e.V. und ist seither an der Röthenbacher Straße in Lauf angesiedelt.

Großartige sportliche Erfolge

Siebert kann als Einzel- und Mannschaftssportler auf eine ganze Kladde großartiger Erfolge zurückschauen. So feierte er jeweils im Einzel und mit den Mannschaften nicht weniger als 21 Bayerische Meisterschaften und war zweimal deutscher Einzelmeister sowie neunmaliger deutscher Titelträger mit der Mannschaft. Er absolvierte für die deutsche Nationalmannschaft der Kegler insgesamt 20 Länderkämpfe und nahm von 1966 – 1974 aktiv an vier Weltmeisterschaften teil. Sein persönlich größter Erfolg als Spieler gelang ihm 1968 in Linz mit einem dritten Platz bei den Einzelweltmeisterschaften. Mit der Mannschaft erreichte er den dritten Platz und 1972 sogar die Vizeweltmeisterschaft. So hat seine Berufung zum Nationaltrainer kaum verwundert. Aber, typisch Siebert, er trainierte nicht nur die Nationalkegler Deutschlands sondern auch die Juniorennationalmannschaft. Im Jahr 1978 gewann er mit dem Team in Luzern drei Welttitel und mit den Junioren holte er 1981 in Frankfurt und 1983 in Porec nicht weniger als sechs Weltmeisterschaftssiege nach Deutschland.

 

Funktionär und Chronist

Siebert war sich immer bewusst, dass ein Verein nicht nur aus reinen sportlichen Tätigkeiten bestehen kann. Er stand daher immer vorne, wenn es galt Funktionärsaufgaben zu übernehmen und in die Verantwortlichkeit zu treten. Bei Gut Holz 1923 bekleidete er die Ämter des Jugendwarts, des Schriftführers, des 2ten Vorsitzenden und über 16 Jahre des 1. Vorsitzenden bzw. Abteilungsleiters der Sportkegler. Er baute zwischen 1979 und 1984 das Referat Leistungssport für den bayerischen Sportkegelverband auf. War Sportwart und Trainer der Sektion Asphalt im Deutschen Keglerbund und zuständig für die Pressearbeit. Zudem bekleidete er die Ämter der 2. Vorsitzenden beim Bayerischen Keglerverband und beim Deutschen Keglerverband Sektion Asphalt. Für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten auf Vereins-, Landes- und Bundesebene hat er alle möglichen und machbaren Ehrungen der bayerischen und deutschen Kegelverbände erhalten. Die vielfältigen Auszeichnungen beweisen die Einzigartigkeit seines Wirkens für den Kegelsport bundesweit.

2013 hat er in Abstimmung mit dem Präsidium des Deutschen Kegler Bundes das „Goldene Buch“ (Chronik des DKB 1985-1935) um 122 Seiten ergänzt, 700 Bücher drucken lassen und den Kegelsportlern und -vereinen zugänglich gemacht. Wichtige Originalunterlagen wurden dem Stadtarchiv in Lippstadt übergeben. Zurzeit arbeitet er an der Chronik (Teil 2) des Deutschen Kegler-Bundes von 1945 – 2015 und wie es scheint, ist er damit auch schon fast fertig. Das wird ihm niemand nachmachen. Danke Erwin Siebert!!

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