Spielmannszug beim Blumenfest in Röthenbach

von Anton Hensel | 04.09.2014 | Spielmannszug

Da konnte man nicht mehr von einem Salzburger Schnürlregen sprechen. In Röthenbach regnete es während des Blumenfestzuges anständig und ohne Unterbrechung, also ‚a weng‘, wie der Franke zu sagen pflegt. Den zahllosen Dahlien an den prunkvollen Festwägen tat dies sicherlich gut. Die Festzugteilnehmer und die Zuschauer schützten sich, soweit es ging, mit Regenschirmen.

Nicht so die Spielleute des Spielmannszuges ‚TSV Lauf – Das Original‘. Schon am Aufstellplatz zeigte sich der trockene Humor der Laufer Musiker. Die einhellige Meinung war „Jetzt sind wir schon da, dann geht auch was vorwärts.“. Sehr schnell stellte sich heraus, dass die roten Regenjacken diese Bezeichnung nicht unbedingt verdienten. Wie aus Kreisen der Musiker zu hören war, drang die Feuchtigkeit bereits vor Beginn des Festzuges bis auf die Unterwäsche durch. „Wenn wir den Festzug laufen, dann schwitzen wir von innen nach außen“ wurde dem Berichterstatter erklärt „und somit sei alles wieder ausgeglichen.“. Na gut, so kann man das auch sehen. Nässe wird mit Gegennässe neutralisiert.

Der Röthenbacher Festzug ist wegen seiner Blumen berühmt und bei den Zugteilnehmern wegen seiner überlangen Laufstrecke berüchtigt. Es dauert echt eine ganze Weile, bis man die Kurve nach dem schier endlosen Siedlungsdurchgang zurück auf die Hauptstraße, die Rückersdorfer Straße, bekommt. Da werden die Musiker gefordert. Nicht nur wegen dem Ablaufen der Strecke, nein, sie müssen dazu ihre Musik machen. Die konditionellen Anforderungen an jeden Einzelnen sind hoch. Derweil quietschen und quatschen die patschnassen Schuhe im Takt des Gleichschrittes und die Socken dampfen. Insgesamt bevölkerten nach Schätzungen des Vereinskartells 20.000 Zuseher die Strecke. Schon alleine deswegen war es völlig in Ordnung, in der Nachbarstadt Präsenz zu zeigen und mitzumachen obwohl Ferienzeit herrschte und der Originalspielmannszug seitens der Marchingband ein wenig verstärkt wurde.

Zudem fiel der Röthenbacher Spielmannszug total aus. Wie der Presse zu entnehmen war, können die Röthenbacher Kollegen ihre Spielfähigkeit aus personellen Gründen nicht mehr herstellen. Ein Umstand, den die TSV’ler sehr bedauern. Verschwindet doch nach über 55 Jahren eine etablierte und anerkannte Gruppe von der Bühne der Festivitäten. Die Röthenbacher waren immer gern gesehene Gäste in Lauf und beim TSV und man pflegte einen guten, nachbarschaftlichen Umgang. Besuche und Gegenbesuche funktionierten einwandfrei. Trotzdem war die Stabführerin Christine Schleifer letztlich sehr froh, als sie die Bühne der Ehrengäste und Prominenz erreichte und ihre Spielleute nach Hause oder ins Festzelt entlassen konnte. Die Originale des TSV stellten beim Festzug die größte und mit Sicherheit auch die fröhlichste Musikgruppe. Daran konnte der ‚schlappe‘ Regen überhaupt nichts ändern, denn direkt hinter den Laufer Spielleuten fuhr der Dahlienwagen, der eine überdimensionale Sonne darstellte. Das war ausreichend für die Gemüter der Musiker, sie waren auf sonnig eingestellt.

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