Wasser marsch beim TSV Lauf

Im Vordergrund zwei Jugendtrainer mit ihren eigenen Söhnen, im Hintergrund von links die TSV-Vorstände Rüdiger Volkmann, Hannelore Hensel und Siegfried Stilper.

von TSV Lauf | 25.07.2020 | Hauptverein

Auf dem Sportgelände des TSV Lauf e.V. wurde eine Beregnungsanlage für zwei Fußballfelder und zwei Tennisplätze fertiggestellt und in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurden große Tanks zum Sammeln von Dachflächenwasser (Regenwasser) vergraben, mit unterirdischen Zuleitungen und mit den Beregnungseinheiten verbunden. Zudem konnte nach langwierigen und in wasserrechtlicher Hinsicht, sachlich und fachlich äußerst hohen Anforderungen und Verhandlungen mit Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt auch noch ein neuer Flachbrunnen gebohrt und angeschlossen werden.

Im Herbst 2017 beauftragte die Ordentliche Mitgliederversammlung die damals neu gewählte TSV-Vorstandschaft mit dem Bau einer Beregnungsanlage samt eines zu bohrenden Brunnens auf dem Gelände an der Röthenbacher Straße. Insbesondere die Fußballplätze befanden sich in einem erbärmlichen und überwiegend rasenfreien Zustand und waren selbst für ausgefeilte und filigrane Fußballtechniker schwerlich zu bespielen. Trainieren doch um die 10 Mannschaften jährlich auf den Plätzen und nutzen diese bei allen Witterungsverhältnissen regelmäßig und intensiv. „Wir gingen mit großem Optimismus an die Aufgabe“, erzählt die TSV-Vorsitzende Hannelore Hensel, „wurden aber schnell von den hohen Anforderungen der Genehmigungsbehörde insbesondere wegen des Brunnenbohrens ausgebremst“. Man wollte schnell vorankommen. Bau- und Gebäudevorstand Siegfried Stilper kümmerte sich zunächst um die aufwändigen Vorbereitungs- und Planungsarbeiten und übernahm die Bauleitung beim Vergraben der Erdtanks sowie der Ringleitungen samt Sprinkler auf den Sportplätzen. Die erforderlichen und umfangreichen Erdbewegungen wurden von der heimischen Firma Bär & Söhne in souveräner und in versierter Art und Weise erledigt. Stilper selbst nutzte sein lebenslang erprobtes Fachwissen und installierte alle elektrotechnischen Leitungen, Steuereinheiten, Anschlüsse und Pumpen selbstständig und, für den TSV sehr vorteilhaft, ehrenamtlich. Auch stellte er die Zuleitungen zum Sammeln des Regenwassers von den Dachflächen der Hallen her.

Trotz kleinerer Rückschläge bei der Umsetzung der Ideen funktionierte die gesamte Beregnungsanlage bald einwandfrei und konnte mit den zugelaufenen Wassermengen von den Dächern betrieben werden. „Selbstverständlich wussten wir, dass das Sammeln von Dachwasser nicht ausreichen wird und Brunnenwasser dringend zugegeben werden muss“ erklärt Hensel, besorgt zurückblickend auf die Trockensommer der vergangenen zwei Jahre. Der Verbrauch von kostbarem und auch sehr teurem Trinkwasser zum Besprengen und Anfeuchten der Sportplätze sollte beim TSV Lauf e.V. der Vergangenheit angehören. Ein Brunnen musste gebaut werden. Aufgrund des Bayerischen Wassergesetzes und des Bayerischen Wasserhaushaltsgesetzes waren deswegen über den Zeitraum von zwei Jahren mehrere hydrogeologische Gutachten und Dokumentationen zu erstellen und Zug um Zug dem Landratsamt vorzulegen. Selbst eine Untersuchung des Geländes auf eventuell vorhandene Kampfmittelrückstände aus dem 2. Weltkrieg fand statt. Die Arbeitsfortschritte wurden im Tempo der eingehenden Teilgenehmigungen vom Verein umgesetzt.

Alle Gutachten stellten wegen den vorgesehenen und verhältnismäßig geringen Entnahmemengen die völlige Unschädlichkeit der Oberflächengrundwasserentnahme auf dem Sportgelände fest, so dass zum guten Ende auch noch der Brunnen gebohrt und an die Beregnung angeschlossen werden durfte. Der Genehmigungsbescheid des Landratsamtes zur Wasserentnahme gilt unter Einhaltung konkret vorgegebener Auflagen vorerst für 10 Jahre. „Wir verfügen nun über ein effektives und umweltfreundliches Beregnungssystem für unsere Sportanlagen“ resümiert Hensel und dankt allen Beteiligten, insbesondere den freundlichen und kompetenten Unterstützern aus der Wasserrechtabteilung des Landratsamtes Nürnberger-Land. Den Fußballspielern selbst war es vorbehalten, ihre Spielplätze in mühevoller und schweißtreibender Kleinarbeit von Hand einzuebnen und einzusäen.

Der Erfolg kann sich sehen lassen, inzwischen sprießt saftiges Grün auf der Anlage obwohl der Trainingsbetrieb unter Coronabedingungen schon wieder stattfindet. 

 

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