Gedanken aus dem Vorstand

von Anton Hensel | 22.12.2012 | Hauptverein

„Bekomme am Dienstag eine Spange, hab’ ne Sechs in Mathe, meine Mutter hat mir Hausarrest gegeben und das Taschengeld gestrichen, habe voll den Pickel auf der Stirn – was wird mein Freund/meine Freundin sagen, meine Handy-Rechnung ist nicht bezahlt, die Schule pisst mich an …." Ist dies die aktuelle Sorgenwelt unserer Kinder? Erinnern wir uns an jene überlieferten Worte des griechischen Philosophen Sokrates: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll." Der schlaue Mann sprach dies übrigens vor über 2400 Jahren und wird damit heutzutage, aber wirklich, breite Zustimmung finden. Und gängigen „Gerüchten“ zufolge interessieren sich Jugendliche nur noch für virtuellen Sport via Spielkonsole, beherrschen die Kunst, sich beim Nichtstun nicht zu langweilen, kurz „chillen“ genannt, und saufen sich ins Koma. Kann und darf man dem zustimmen?

Wir machen in unserem Verein ganz andere Erfahrungen. Die heutige Jugendgeneration ist nicht besser oder schlechter als andere vor ihr – sie hat sich jedoch gänzlich gewandelten, den so genannten modernen medialen und globalen Rahmenbedingungen und den ausufernden Versuchungen der vielfältigsten Angebote rund um die Uhr zu stellen und muss bestrebt sein aus den gegebenen Verhältnissen das Beste für sich selbst zu machen. Über 400 Jugendliche bis zum Alter von 26 Jahren sind bei uns im Verein aktiv. Mit unseren traditionellen und unseren außergewöhnlichen Sport-, Tanz- und Musikangeboten können wir nach wie vor die Wünsche und Absichten vieler junger Menschen ansprechen und erfüllen. Junge Menschen kommen meist mit konkreten Erwartungen zu uns und wollen sich entwickeln. Hieraus ergeben sich fast schon zwangsläufig neue soziale Kontakte, neue Lebens-Erfahrungen, neue Unterhaltungsmöglichkeiten und neue Gemeinschafts- und Erfolgserlebnisse. Auch der Misserfolg will erlebt sein.

Unsere Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Musik- und Tanzlehrer, fördern unter höchstem persönlichem Einsatz die Entwicklungen im Jugendbereich weit über das gemeinübliche Maß hinaus mit dem nötigen Einfühlungsvermögen und mit echt vorhandener Akzeptanz. Wir wissen, junge Menschen wollen begeistert werden und junge Menschen wollen mitreden. Sie wollen etwas bewegen und brauchen dazu einen großzügigen Bewegungsspielraum. Wir wollen ihnen nicht gnädig irgendwas gewähren sondern nehmen ihre Ideen und Anliegen sehr ernst. Dank der Initiative von Niko Bourboulis haben wir einen guten und neuen Weg für und zu unserer Vereinsjugend einschlagen können und hoffen sehr darauf, dass wir zum langfristig anhaltenden Schulterschluss mit unseren Jugendlichen kommen.

Die TSV-Vorstandschaft will den schon vorhandenen und gleichberechtigten Dialog mit den Jugendlichen fortsetzen und forcieren, wird ihnen genügend Gestaltungsspielräume in allen denkbaren Bereichen einräumen, will und wird große Fehlertoleranz zeigen und vor allen Dingen die Interessen der Jungen nicht nur gelegentlich in die Vereinsplanung einfließen lassen sondern möglichst den Jugendrat mit in der Führungsebene verankern. Ein gutes Miteinander der Generationen lebt nicht von der Gleichmacherei. Es kommt darauf an, dass wir die Unterschiedlichkeit der Interessen respektieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir sind uns bewusst, die Zukunftssicherung des Vereins bedeutet: Alle Generationen müssen zusammengebracht werden!! Lasst es uns gemeinsam anpacken. Wir, „die jung gebliebenen Alten“, hocken dazu auf jeden Fall schon in den Startblöcken.

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